Moderation: Panel am HackThePromise Festival – 29.09.2024
Moderation des Panels zum Thema „Fakt/Fake/Fiktion“ und digitale Identitäten mit Experten aus Kunst, Wissenschaft und Praxis im Rahmen des HackThePromise Festivals Basel (27.-29. September 2024);
Sprache: Englisch.
Foto via HackThePromise Website
Es geht um das Verhältnis von Fakten und Fiktionen, um Echtes und Generiertes, um Tatsächliches und Scheinbares. Was ist wahr, was ist falsch – und was haben Algorithmen und Künstliche Intelligenz damit zu tun? Unter dem Titel «fact/fake/fiction: Können wir der digitalen Realität noch trauen?» geht es um generative KI und um die Authentizität digitaler Identitäten.
Die Chancen von KI rücken in der medialen Auseinandersetzung immer mehr in den Hintergrund, dafür sind die Risiken immer präsenter. Deepfakes dominieren die Schlagzeilen. Nicht erst seit dem Aufkommen von Text-und Bildmodellen wie ChatGPT oder Midjourney wird es immer schwieriger, Echtes von Falschem zu unterscheiden – das verunsichert. Für eine KI sind Realität und Fantasie dasselbe: etwas Generiertes. So wie für uns Fakt und Fiktion immer Kehrseiten derselben Medaille waren? Beides ist irgendwie «gemacht», zumindest der Wortherkunft nach. Wir werden Wege finden müssen, mit der auf uns zukommenden Inhaltsflut umzugehen. Oder verlieren wir uns im Nebel der Illusion, der Delusion, der Disinformation? Medienkompetenz heisst in der digitalen Zukunft auch: Fakt- und Fiktionskompetenz. Wie und wo lernen wir diese am besten? Und welche Kompetenzen bringen die Jüngsten diesbezüglich sowieso schon mit?
Kunst hat hier eine wichtige Rolle zu spielen, man könnte sagen, sie ist das Kompetenzzentrum für Fiktives. Für Grautöne. Für Verschwommenheiten und Mehrdeutigkeiten. Belastbare Fakten werden wichtiger, wir dürfen dabei aber auch die Bedeutung – und die Schönheit – von Fiktionen nicht aus den Augen verlieren.
Denn sie umspinnen uns überall: Die Person auf dem Werbeplakat gibt es gar nicht, im Chat assistiert mir eine Maschine beim Einkaufen (hilft sie vor allem mir oder vor allem dem Anbieter?) und der Musikhit in meinen Ohren ist von einer Maschine komponiert. Und ganz ehrlich: Wie «wahr», wie echt sind denn unsere Stories, unser geschöntes Selbst auf Social Media? Den Algorithmen ist es egal, sie sind spezialisiert um in der Aufmerksamkeitsökonomie da draussen zu bestehen. Authentizität wird nur belohnt wenn sie gut inszeniert ist.
Unsere Umwelt: immer mehr kreiert. Die Realität: durchflutet von viralen Wahrheiten. Dabei verschwimmen Outcomes von Mensch und Maschine, die Teil unserer selbst werden. Währenddessen sind andere Maschinen damit beschäftigt, Wahrheiten und Fakes zu identifizieren. Hyperfact, hyperfiction!