Stipendiat für die Berichterstattung am 57. Theatertreffen in Berlin (und dann doch nicht, dafür aber virtuell);
Sprache: Deutsch.
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Die Story: Wie so vieles 2020 war es eigentlich ganz anders geplant. Wie jedes Jahr sollten vom 1.-17. Mai in Berlin die bemerkenswertesten Theaterstücke des vergangenen Jahres zusammenkommen, die im deutschsprachigen Raum zu sehen waren. Talks, das internationale Forum mit internationalen Künstler:innen, die sich zum Programm austauschen, der Stückemarkt, der neuen Autor:innen eine Plattform bietet – alles abgesagt.
Stattdessen rief die Festivalleitung kurzerhand eine virtuelle Version ins Leben, die sich auf die digitale Praxis im Theater fokussierte. Ein Schwerpunkt, der absolut Sinn macht, wenn man die Reaktionen der Spielstätten auf ihre Schließung betrachtet. Unzählige Mitschnitte von Theaterstücken, neue digitale Formate aus der Quarantäne der Spieler:innen oder des eingeschränkten Bühnenbetriebs oder Zoom-Panels fluteten die ersten Wochen des Lockdowns.
Viel Kritisches wurde gesagt und geschrieben, viel Kulturpessimismus ausgegraben, doch mit dem virtuellen Theatertreffen kam ein klares Zeichen von einer relevanten Instanz: die Welt des Theaters besteht weiterhin, auch wenn ihr der ausschlaggebende Faktor des Präsenz-Kunstmoments mit einem Publikum genommen wird. Die digitale Welt wird daran nichts ändern, doch mit ein wenig Offenheit hat der Theaterbetrieb die Möglichkeit umgekehrt am digitalen Projekt der Künste einen Einfluss zu haben.
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