Auf Einladung der Organisatoren des Arnold-Bode-Preises, der immer anlässlich der documenta verliehen wird, hatte ich das große Vergnügen, die Laudatio auf das kenianische Künstlerkollektiv zu halten. Das Wajukuu Art Project ist eine gemeindebasierte Initiative von Künstlern aus Mukuru, einem Slum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, die sich vor allem auf die Arbeit mit jungen Menschen konzentriert. Auf der documenta fünfzehn waren Installationen aus typischen Materialien aus dem Alltag der Künstler/innen zu sehen – die Skulptur aus abgenutzten Messern und die Wellblechverkleidung, die den Zugang zur documenta-Halle ermöglichte, blieb vielen in Erinnerung.

Die Preisverleihung fand am 2. Mai 2023 in Kassel statt und die fünf Mitglieder des Kollektivs, die angereist waren, um den Preis in Empfang zu nehmen, betonten, dass das Preisgeld von 10.000 EUR die Umsetzung eines geplanten Raumes und die faire Bezahlung seiner Mitarbeiter/innen ermöglichen würde.

Bei der Laudatio war es mir wichtig, dem Kasseler Kulturpublikum nicht nur die facettenreiche Arbeit des Kollektivs vorzustellen, sondern auch zu zeigen, welch spannende Richtung die Kuratoren des Preises eingeschlagen haben, die unerlässlich ist, um so zeitgemäß zu bleiben wie die documenta selbst.